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Ehe zu dritt
17.01.2015, Catholic News
Mit Christus als Ehebegleiter zur Fülle des Lebens
Fotos: klicken Sie hier Die mittlerweile 4. Fachtagung zum Thema
Ehe
am Campus der Hochschule ITI, veranstaltet mit dem Institut für Ehe und Familie in Wien, befasste sich mit Ehebegleitung, nach
Verlobung
,
Ehevorbereitung
und
Entscheidung zur Ehe
der logischerweise nächste Schwerpunkt. Unter der Leitung von Prof. Dr. Michael Wladika (ITI) war wieder ein hochkarätiges Fachpublikum zusammengekommen, um mit Familienbischof DDr. Klaus Küng und Weihbischof Dr. Franz Scharl Wege für eine gelingende Ehe zu finden. An Hand von vielen anschaulichen Beispielen legte Dr. Christian Spaemann, Psychiater aus Oberösterreich, die anthropologischen Grundlagen für die Lebensform Ehe. Die Bedingungslosigkeit der Annahme des anderen in der Ehe schränkte er unter bestimmten Gesichtspunkten ein. Vor dem Hintergrund der heute üblichen abstrakten Beschreibung von allen denkbaren Formen des Zusammenlebens, klinge seine Präsentation
„wie ein Klischee“
, so der Vortragende. Junge Menschen sollten sich der Unterschiede zwischen Mann und Frau bewusst sein, dann würden viele Spannungen im Zusammenleben erträglicher werden und Verzeihen fiele leichter. Aber in der Öffentlichkeit würde das nicht (mehr) diskutiert. Außer bei
Teenstar
gebe es kaum Institutionen, die diese anthropologischen Grundlagen im Rahmen der Sexualpädagogik lehren würden. Die Unterschiede zwischen Mann und Frau seien in der „traditionellen“ Gesellschaft eher künstlich vergrößert worden, so Spaemann weiter, sodass für Frauen ein Druck entstand, sich zu emanzipieren, während in unserer heutigen, egalitären Gesellschaft, in der die Unterschiede eher aufgehoben seien, die Frauen wieder einen Druck in Richtung mehr Weiblichkeit verspüren würden. Das wirke sich eher belastend auf Frauen aus. In Bezug auf die psychologische Dimension der Ehe sei das volle Wahrnehmen des anderen eine wichtige Voraussetzung zur Annahme der Unterschiede. So würden die Ehepartner von der Assimilation zur Akkommodation kommen. Beispielsweise wirke es in der Erziehung der Kinder entspannend, sich zu sagen:
„Es ist das Schicksal meines Kindes, nicht nur mich, sondern auch den Ehepartner als Elternteil zu haben“.
Prof. Dr. Michaela Hastetter (ITI) verglich die Ehe mit einem Pilgerweg und den Phasen: Aufbruch, Weg und Ankommen. Verstehe man die Ehe als Sakrament, dann sei das Ziel Christus. Die eigene Armut gegenüber dem anderen, sich gegenseitig arm zu wissen, sei ein erster Schritt. Hastetter fand in der Heiligen Schrift Parallelen zur Ehebegleitung: der Gang der betrübten Jünger nach Emmaus mit Christus als Begleiter und die Fahrt des Äthiopiers mit Philippus. Die Jünger sowie der Äthiopier seien von den Worten des Begleiters getröstet worden und würden neue Kraft für ihr Leben finden. Ein schönes Modell für die Ehebegleitung. Die Ehebegleiter, Laien, Priester, Ordensleute oder Beauftragte in den Diözesen würden Christus in die Ehen einbringen. Die Eheleute würden mit Christus wie auf einer Pilgerreise Heilige Orte aufsuchen, in gemeinsamen Gebeten, Schriftlesungen, einer Sonntagskultur, dem Verzeihen und der Beichte. Auch in Maria, die ja immer auf Christus verweise, würden sie ein Vorbild finden. Praktische Beispiele aus Erfahrungen mit Ehebegleitung brachten das Ehepaar Ingeborg und Richard Sickinger ein, die sich nach Jahren der Suche der Schönstattbewegung angeschlossen hatten. Sie betonen die Wichtigkeit der Ehe unter Einbeziehung von Christus als Begleiter durch das gemeinsame Leben. Pater Josef Kentenich, dem Gründer der Schönstattfamilien, sei es immer um die Begegnung der Menschen mit Gott gegangen, die zum gemeinsamen Wachstum führe. Familienbischof Küng fasst die Tagung zusammen:
„Seelsorge braucht eine grundlegende Veränderung, bei der die Familie – verbunden mit den Priestern – immer mehr zur Trägerin wird. Familie ist die Keimzelle des Glaubens und Grundlage für die Neuevangelisierung.“
Eine Beziehung zw. Mann und Frau gelange dann zur Entfaltung und Vertiefung, wenn die Einheit und Unauflöslichkeit der Ehe gelebt werde. Nur durch Abarbeitung und Bewältigung der Krise komme es zur Läuterung und Reinigung der Liebe, ganz dem Beispiel des Tagesheiligen Antonius des Einsiedlers folgend, wie Bischof Küng in seiner Predigt betonte. Bischof Küng drückte seine Hoffnung aus, dass diese Tagungsreihe fortgesetzt werde.
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