Zum Auftakt: 30 Jahre Katholische Hochschule ITI Dies natalis: Eröffnung des akademischen Jahres am 1. Oktober 2025

Der Geburtstag der katholischen Hochschule ITI in Trumau jährt sich heuer zum 30igsten Mal. „Wir sind immer noch eine sehr junge Hochschule und auf die Großzügigkeit unserer Freunde und Sponsoren in der ganzen Welt angewiesen“, betonte Rektor Bernhard Dolna zu Beginn des akademischen Festaktes. Die neuen Studierenden wurden bei der feierlichen Immatrikulation herzlich willkommen geheißen. Eine noch nie dagewesene Steigerung auf 115 Studenten schlägt sich auch deshalb zu Buche, da die Hochschule nicht nur immer bekannter wird, sondern auch im Spannungsfeld zwischen „gegenwartsorientiert“ und „traditionsbezogen“ auf festem Grund steht. Dekan Michael Wladika zeigte dies an Hand des Leitbildes, den „vier Säulen“, auf denen das ITI ruht. 

 

Die Kirchenlehrer: Thérèse von Lisieux und Johan Henry Newman

Die feierliche Eröffnungsmesse wurde von Anton Wolfgang Höslinger CanReg, Propst des Stiftes Klosterneuburg, in der bis auf den letzten Platz gefüllten Byzantinischen Kapelle des Schlosses Trumau zelebriert.

 

„Dieses akademische Jahr ist durch die Ernennung John Henry Newmans zum Kirchenlehrer durch Papst Leo XIV. gekennzeichnet“, betonte Propst Höslinger in seiner Predigt und erwähnte im gleichen Atemzug eine andere Kirchenlehrerin, die Patronin unseres Hauses. Der große bedeutende Theologe und die Kleine Thérèse hätten beide zur Erneuerung der Theologie beigetragen. 

„Lass mich mein Leben so vereinfachen, dass ich das lerne, was Du möchtest, dass ich bin und diese Person dann auch werde“, zitierte der Propst eine Bitte Thérèses an Gott. Die Kleine Thérèse und der große Theologe John Henry Newman, beide wurden sie zu Lehrern der Kirche, zu Zeugen des einen Glaubens in der Nachfolge Christi.

 

Gottesdienst – Lernen – Taten der Liebe und Güte (christliches Gemeinschaftsleben)

Diese drei auf die Kirchenväter zurückgehenden Säulen Gottesdienst (Gebet) – Lernen – Christliches Gemeinschaftslebenwürden hier am ITI ineinandergreifen und sich gegenseitig befruchten, sagte der Rektor zu Beginn seiner Eröffnungsrede und betonte die zentrale Vision der Hochschule, zu den Meistern zurückzukehren

Es sei eine besondere Koinzidenz, so der Festredner, dass der Beginn von Jom Kippur, des „Versöhnungstages“, des bedeutendsten jüdischen Festes, mit unserem Dies Natalis zusammenfalle. An diesem Tag würden die Juden zu Gott beten, er möge ihre Sünden und die der ganzen Welt vergeben, wegnehmen. „Welch starkes Zeichen: Das ist die Herzmitte dessen, was Christus tut.“, so Rektor Bernhard Dolna und wandte sich dann, von den Propheten und den alten Texten ausgehend, den drei Namen zu, die viel „über das Geheimnis Christi“ sagen würden: Knecht Gottes – Lamm Gottes –Sohn Gottes.

 

Kenne Gott!

„Buße und Reinigung sind untrennbar miteinander verbunden. Nur wer die Last der Sünden der Welt spürt, kann die dringende Notwendigkeit der Reinigung erkennen. Buße ist praktizierte Reinigung. In seiner inneren Kommunikation mit Gott, seinem Vater, sah Christus deutlich, dass er die lebendige Inkarnation, die vollkommene Verwirklichung der erhabenen Vision (zugleich menschlich und göttlich) des Gottesknechtes ist. So rein und lauter ist er, wie kein anderer, der sich nach Jesaja in Gestalt des stummen Lammes als Lamm Gottes präsentiert, das zur Schlachtbank geführt, seinen Mund nicht auftut. Als Lamm Gottes übertrifft er die Gestalt des Gottesknechtes, insofern er erkennt und weiß, er ist Sohn Gottes, die zweite Person der göttlichen Trinität, und Gott selbst.“, führte der Rektor aus. Und er folgerte: „Unsere Studien und unsere Methode beabsichtigen, in ihrer Herzmitte auf Christus zu schauen, seinem Mysterium nahe zu kommen, von ihm geformt, mit ihm kon-natural zu werden. Das meint, durch das Objekt unseres Studiums, das Gott selbst ist, transformiert zu werden. Das wird in erster Linie wahr, wenn wir gemäß dem Propheten Hosea eher danach trachten, Gott zu kennen, als sich selbst zu (er)kennen.

Kenne Gott! Das ist der fundamentale Imperativ des biblischen Glaubens, daraus erwächst Selbsterkenntnis. Nur im Lichte Gottes können wir unser eigenes Licht sehen.“

 

 Als Euer Rektor ist das mein Wunsch für Euch: Werdet transformiert durch das, was ihr studiert und werdet Licht für die Welt!

 

Nach diesem fulminanten Auftakt in das neue akademische Jahr nahm die Hochschulgemeinschaft ein Mittagessen im Schlosshof ein. Das trübe Wetter und der kalte Wind kamen nicht gegen die frohe Erwartung auf. Den Abschluss bildete der traditionelle Eröffnungsball.