Thomasfest an der Katholischen Hochschule ITI 29. Jänner 2024

Der Hl. Thomas wurde als einer der Patrone der Hochschule am 29. Jänner mit einem eigens dafür ausgerichteten Festakt geehrt. Dies zum Anlass genommen, erging auch eine Einladung an die Lehrenden und Studierenden der Hochschule Benedikt XVI. in Heiligenkreuz. Dadurch sollte, wie ITI-Rektor Bernhard Dolna bei seiner Begrüßung betonte, „sowohl der akademische Austausch als auch der Geist der Freundschaft  kultiviert und vertieft werden. Es scheint ein Gebot der Stunde zu sein, solche Schritte zu setzen, denn keine theologische Fakultät ist eine Insel.“

Als Zeichen dieser Verbundenheit zelebrierte der Rektor der Hochschule in Heiligenkreuz, Wolfgang Klausnitzer, den Festgottesdienst in der bis auf den letzten Platz gefüllten Byzantinischen Kapelle der Hochschule. Im Anschluss daran fand im Festsaal der akademische Teil der Feier statt.

 

Lehren: eine der höchsten Formen des geistigen Lebens

In seiner Eröffnungsrede verwies ITI-Rektor Bernhard Dolna darauf, dass Thomas von Aquin ein lauterer Mensch gewesen sei, demütig, schlicht, den Frieden liebend, der Kontemplation hingegeben, maßvoll, ein Liebhaber der Armut. Er selbst habe immer wieder betont, dass die Vollkommenheit des Lebens „im inneren Richtigsein“ liege.  Das Lehren verstand er als eine der höchsten Formen des geistigen Lebens, und zwar deswegen, weil im Lehren die Vita Contemplativa und die Vita Activa verknüpft seien.

Die eigentliche Festrede hielt Sr. Emmanuelle Borchardt, ITI-Absolventin des Jahres 2022, und derzeit Doktoratsstudentin an der Universität in Fribourg. In ihrem Vortrag „Die Kunst des klaren Denkens zur Heilung einer verrückten Welt“ zeigte die Referentin anhand einer Reihe von Aspekten des Lebens des Hl. Thomas und seiner Herangehensweise an Philosophie und Theologie, wie aktuell sein Denken für uns heute ist. Vor allem durch die permanente, aber abgestufte Beziehung aller Geschöpfe auf Gott, vermag der von Gott geschaffene menschliche Verstand das Wesen der Dinge zu erfassen. Dazu gehört dann ebenso, dass die geschaffene Wirklichkeit in ihrem Geflecht von Ursache und Wirkung, und vor allem in ihrer Abhängigkeit von ihrer Erstursache, betrachtet wird.  Anhand weiterer Aspekte der Schriften des Hl. Thomas demonstrierte die Referentin seine glasklare Rationalität und Präzision, aber auch seine synthetische, umfassend die Tradition integrierende Vorgehensweise. Dadurch konnte sie zeigen, dass das Denken des Heiligen stets jung, präsent und  auch heute relevant ist.

 

Erneuerung durch die alten Quellen

Im Anschluss an die Festrede betonte ITI-Dekan Michael Wladika die herausragende Bedeutung des Weges zu den Quellen für den Unterricht am ITI insgesamt. „Heute jedenfalls sind die wirklich neuen Erkenntnisse die alten. Das Denken des Hl. Thomas aus dem 13. Jahrhunderte ist viel neuer, jünger als der bei weitem größte Teil später entstandener Ansichten.“

 

Get-together: Heiligenkreuz und Trumau

Nach diesem fulminanten Festakt lud die Hochschule zu einer Agape in die von Studierenden schön geschmückten Räume des Schlosses. Auch für das leibliche Wohl der Gäste wurde gesorgt. Bis tief in die Nacht hinein und ungeachtet der Kühle erwärmten nicht nur köstliches Essen und herrlicher Wein, sondern vor allem der freundschaftliche und intensive Austausch die Anwesenden.

Die Zusammenarbeit der beiden Hochschulen wird bereits in naher Zukunft mit einer Tagung über Leben und Werk Romano Guardinis (31. Mai/1. Juni 2024) eine fruchtbare Fortsetzung finden. 

  

Predigt: 

 

Festrede: 

 

Bericht lesen in „Der Sonntag“