Von Hoffnung erfüllt!

1. Oktober: Dies Natalis und Eröffnung des akademischen Jahres

 

Im Zeichen einer weltweiten Pandemie ein akademisches Jahr an einer Hochschule zu eröffnen, ist nicht nur eine organisatorische und akademische Herausforderung, sondern auch ein Zeichen des Lebens und der Freude. Unsere virtuelle Präsenz während des Corona-Shutdowns hat uns allen widrigen Umständen zum Trotz einen hohen Zuwachs an Studierenden aus der ganzen Welt beschert. „Das zeigt“, so der Rektor der Hochschule, Prof. Dr. Christiaan Alting von Geusau, „wie unverzichtbar substanzielle Bildung am ITI ist.“  Weiters betonte der Rektor, „dass alle Studierenden nach verpflichtenden Corona-Tests und Quarantäne am Campus der Hochschule angekommen sind.“ Natürlich bedürfe es einer gemeinsamen Anstrengung und eines erhöhten Verantwortungsbewusstseins, coronafrei durch den Winter zu kommen.

 

Die akademische Feier fand nach der Festmesse, die in der Pfarrkirche von Trumau zelebriert wurde, in kurzer, würdiger Form im Festsaal statt. Hauptzelebrant war ein langjähriger Freund und Wegbegleiter der Hochschule, Bischof em. Klaus Küng, der vor allem die Patronin der Hochschule, die Heilige Therese von Lisieux, um ihre Fürbitte für das diesjährige Studienjahr anflehte. In seiner Predigt erinnerte der Bischof die gesamte Hochschulgemeinde nochmals an den „Kleinen Weg“ dieser besonderen Heiligen. „Therese selbst zeigt einen Weg, der für den einfachen Menschen, beladen mit seinen Sünden und Beschränkungen, auf das Ziel der Heiligkeit hin möglich und gangbar ist.“

Von Beginn an folgte das ITI diesem „Kleinen Weg“: Wir sind eine eher kleine Hochschule mit beschränkten Ressourcen. Aber alles, was wir tun, tun wir aus Liebe, und dadurch werden die schönsten Früchte hervorgebracht. Durch die intellektuelle und geistliche Persönlichkeitsbildung, die die Studierenden hier an der Hochschule erfahren, werden sie auf herausfordernde Apostolate und die dringend notwendige Neuevangelisierung vorbereitet.

 

25 Jahre Hochschule Trumau – ein Jubiläumsjahr

 

Mit ermutigenden Worten eröffnete der Rektor der Hochschule, Prof. Dr. Christiaan Alting von Geusau, dieses besondere akademische Jahr, das mit einer Reihe von größeren und kleineren internationalen Veranstaltungen begangen wird. Geplant sind eine Festschrift und eine große Tagung zum Thema „Bildung“. Außerdem kündigte er die neue Semestereinteilung an. Einer alten akademischen Tradition folgend, die an allen von der Katholischen Kirche gegründeten weltberühmten Universitäten, darunter auch Oxford und Cambridge, gepflogen wird, hat das ITI nun auch das Trimester eingeführt.

 

Der akademische Festvortrag wurde von Fakultätsmitglied Pater Prof. Dr. Martin Mayerhofer, mit dem Titel „Die Geistliche Vaterschaft des Priesters in patristischen und mittelalterlichen Pauluskommentaren“ gehalten. Prof. Mayerhofer führte aus, welches Verständnis Paulus dem Priester als geistlichen Vater zugrunde legte.

Das paulinische Selbstverständnis als geistlicher Vater zeichnet sich dadurch aus, dass er sich als Vater im Glauben versteht: Durch die (Erst-)Verkündigung des Evangeliums ‚zeugte‘ er den Glauben an Christus in den Gemeinden und trägt für diesen Glauben bleibende Verantwortung. In seinem Glauben ist er ein Vorbild für die Gläubigen, damit Christus in ihnen Gestalt annehmen kann. Der Priester als geistlicher Vater leistet einen Dienst für den Glauben der ihm Anvertrauten. Seine Aufgabe ist die Verkündigung des Evangeliums, die Stärkung im Glauben und die Verteidigung der Gläubigen gegen Irrlehren. Er ist kein Verwalter oder Manager, sondern er tritt als Prediger und Theologe in Erscheinung. Diese Aufgabe ist nicht von seiner Person zu trennen.“, sagte Prof. Mayerhofer.

 

Der feierlichen Immatrikulation der neuen Studierenden folgte die Verleihung des  nihil obstat der vatikanischen Bildungskongregation an drei weitere Mitglieder des akademischen Kollegiums: Ernannt wurden Dr. Timothy Kelly zum Associate Professor für Dogmatik, Pater  Dr. Martin Mayerhofer zum Associate Professor  für Kirchengeschichte und Patristik und Pater Prof. Dr. habil. Josef Spindelböck zum außerordentlichen Professor für Moraltheologie und Sozialethik.

 

Der Festakt wurde in diesem Jahr erstmals von Klavierdarbietungen umrahmt. Der aus der Ukraine stammende Pianist Feliks Matskulyak gab Stücke von Levko Revutsky und Frederic Chopin zum Besten. Möglich wurde dies durch die Dauerleihgabe eines Konzertflügels, der zum Ausklang die gesamte Rily Hall mit seinem warmen Klang erfüllte.

Im Vertrauen auf die Führung des Heiligen Geistes und auf die Fürsprache der Heiligen Therese gehen wir erfüllt von Hoffnung in ein neues akademisches Jahr.