8. Juni 2019: Graduierung an der Hochschule Trumau

„Nichts ist sicherer als der Glaube!“

Diese Graduierung stellte nicht nur den akademischen Höhepunkt für unsere Absolventen dar, sondern wurde für alle, die dabei waren, in der Person unseres hochverehrten Großkanzlers, Kardinal Christoph Schönborn, zu einem bewegenden Zeugnis des Glaubens.

Zum Auftakt dieses herrlichen Tages zelebrierte ein langjähriger Weggefährte und treuer Begleiter der Hochschule, der ehemalige ITI-Rektor, Msgr. Prof. Larry Hogan, die Festmesse in der Pfarrkirche von Trumau. Und diese Mittagsstunde war erfüllt von den Worten Jesu an seine Jünger: „Folge mir nach!“  Die Nachfolge Jesu, so Msgr. Hogan in seiner Predigt, sei die zentrale Frage. „Aber wie?“ In den weiteren Auslegungen verwies er auf den Heiligen Geist, der versprochen habe, uns alles zu lehren, um durch Gebet, Lehre und Sakramente den Weg zu finden.

In Prozession ging es dann von der Kirche zurück ins Schloss, dort fand im wunderschönen Festsaal, Riley-Hall, die Verleihung der Diplome statt. Der Saal war bis auf den letzten Platz gefüllt. Vor der eigentlichen akademischen Feier wurde Msgr. Prof. Larry Hogan für seine Verdienste um die Hochschule von Kardinal Schönborn durch eine besondere Anerkennung geehrt. 

Es war eine große Ehre und Freude, dass Kardinal Schönborn nach seiner Erkrankung für diese kurze Zeit des akademischen Aktes an die Hochschule gekommen war. 24 Diplome wurden überreicht, darunter acht Zertifikate für das Studium Generale und ein Doktorat. Hinzu kamen die Abschlüsse in Studien zu Ehe und Familie, die Magister der Theologie und die Litentiate. Die Absolventen erhielten ihre Urkunden aus der Hand unseres Großkanzlers. In seinen bewegenden Worten sprach er darüber, dass nichts so sicher sei wie der Glaube. Gott sei die Wahrheit und diese könne uns nicht betrügen. Jeder Glaubensakt bringe uns direkt in Verbindung mit Gott. Kardinal Schönborn sprach aber auch darüber, dass der Glaube in die Nacht, in die Dunkelheit geraten könne und dass es Fragen gebe, auf die Antworten nicht sofort einsichtig seien. Standing ovations begleiteten den Kardinal, als der den Saal verließ.

„Dort, wo Du gerade bist, bist Du richtig“, rief die Studentensprecherin, Rachael Johnson aus den USA, ihren Kommilitonen zu, „solange Dein Herz bei Gott ist!“  Die Intention ihrer kurzen Rede zielte darauf ab, dass jeder, der seinen Weg an die Hochschule gefunden habe, einer eigenen Berufung, einem Ruf gefolgt sei, der ihn vertrauensvoll weiterführen werde.

„Wenn die Familie verlorengeht, geht der Staat verloren und mit ihm die ganze Welt, in der wir leben.“ Johannes Paul II.

„Bildung ist niemals neutral … entweder bereichert sie oder sie führt zur Verarmung.“ Papst Franziskus

Diese beiden Zitate stellte Prof. Dr. Christiaan Alting von Geusau, Rektor der Hochschule Trumau, seinen Ausführungen voran und traf damit ins Zentrum der Herausforderungen, denen sich die Hochschule heute stellen müsse. Danach wandte er sich direkt an die Absolventen und sagte: „Was zählt, ist nicht in erster Linie das, was Ihr tut, sondern wer Ihr seid! … Als Christen seid Ihr nicht dazu berufen, erfolgreich zu sein, sondern zuverlässig, wie uns Mutter Theresa gelehrt hat.“

Was es bedeute, treu und zuverlässig zu einer Sache zu stehen, illustrierte der Rektor dann anhand eines ganz anderen einfachen Beispiels, indem er auf ein wichtiges Ereignis verwies, das sich in diesen Tagen zum 75. Mal jährte. Gemeint war die Operation „Overlord“, besser bekannt als D-Day, um Europa von der Gräuelherrschaft der Nazis zu befreien. Tausende und abertausende junge Männer hätten ihr Leben lassen müssen oder seien für die Freiheit Europas verwundet worden. Eine Freiheit, die wir in unserer Wellnes- und Entertainmentgesellschaft heute so leichtfertig für gesichert halten würden, so Prof. Geusau. Der Tenor der Reden und Zeugnisse, die anlässlich dieses historisch bedeutsamen Gedenktages gegeben worden seien, hätten eines ganz deutlich gezeigt: „Sie waren zuversichtlich!“ Aus allen Teilen der Welt seien sie aufgebrochen, hätten Heimat, Haus, Familie und Kinder verlassen, um für ein höheres Gut einzutreten – für die Freiheit! „Ihr Erfolg ist das Leben in Freiheit und Wohlstand, das wir führen können.“, sagte der Rektor.

Auch heute, „liebe Absolventen“, sagte der Rektor, würden wir einen Krieg führen, bei dem die westliche Kultur auf dem Spiel stehe. Es sei eine ganz andere Art von Krieg, aber ebenso gefährlich für die menschliche Seele und für die Menschheit als Ganzes. „Ihr seid aufgerufen“, so der Rektor, in diesem Krieg zu kämpfen, die Küsten der destruktiven und unmenschlichen Ideologien zu stürmen, die mehr Menschenleben zerstört hätten als alle Kriege des 20. Jahrhunderts zusammen. „Ihr seid aufgerufen“, unserer verwirrten Welt zu zeigen, wie Natur und Vernunft die  Ordnung des Daseins, des Lebens und der Familie sichtbar machen würden.

Der Rektor betonte abschließend einmal mehr, dass der Schlüssel zur Neugestaltung der Welt Bildung im Lichte von Glaube und Vernunft sei und er rief die Absolventen auf, sich diesem Auftrag nicht zu verschließen, da Bildung auf allen Ebenen der Gesellschaft von Nöten sei.

 

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